Party.San-Breslau

Erster Wegpunkt der Reise war ein Metal-Festival in Ostdeutschland.
Weniger wegen der Musik, aber aufgrund der Tatsache, dass noch 3 andere Verrückte mit ähnlichen Lkw’s mit dabei waren.

Und wenn es die Möglichkeit gibt, sich schon um 11 Uhr morgens völlig schamlos zusammen eine Bierdose aufzumachen,sollte man das auch nutzen.

Noch besser war die Tatsache, dass es zwischendurch kräftig geregnet hatte und die ganzen Zeltschläfer gnadenlos abgesoffen sind.

Man selber macht die Standheizung an, sitzt mit den Kumpels im Trockenen und hofft auf noch schlechteres Wetter 😀
Das blöde speziell an Metal-Festivals ist allerdings, dass sich a) generell wenig Damen herumtreiben (<10% ) und b) von den wenigen quasi alle vergeben oder absolut
unansehnlich sind.

Eine Nachbarin hat sich aufgrund Ihrer vielen Piercings bei jeder Bewegung angehört wie ein Schellenbaum.
Die anderen Nachbarn waren allerdings sehr clever. Waren mit einem Ducato Kasten unterwegs und hatten einen Kühlschrank auf den Rücken gelegt, alle Öffnungen bis auf den
Deckel verschlossen und einfach Stickstoff eingefüllt. Damit war für 4 Tage kaltes Bier (ohne Dosenpfand, sind ja Österreicher) garantiert. Allerdings gab es den ernst gemeinten
Ratschlag, beim Öffnen des Kühlschranks die Luft anzuhalten, da einem sonst schwindelig werden konnte. Also auch keine Dauerlösung mit dem Stickstoff 😀
Dank meiner Beobachtungsgabe konnte ich rausfinden, dass die Dixies allmorgendlich gegen etwa 11 Uhr frisch gemacht wurden. Gibt nichts Schöneres, als ein
frisch geputztes Klo benutzen zu dürfen. Die Kollegen berichteten von Dixies in Wacken, die wortwörtlich „übergelaufen“ sind.
Ich überlasse es der Fantasie meiner Leser, wie das wohl in der Praxis aussieht.
Der Rest war aber erstaunlich angenehm, die Leute schauen zwar böse aus, sind aber Herzallerliebst.

Bilder erspare ich euch. Die wenigen Fotos welche ich geschossen habe, sind entweder nicht Jugendfrei oder so schlecht, dass sich eine Veröffentlichung nicht lohnen würde

Weiter ging es nach Leipzig zu meiner Cousine. Quasi um sich langsam wieder an die Zivilisation zu gewöhnen. Dort wurden auch noch mal letzte Vorräte aufgestockt und sich für die weitere Reise vorbereitet. Dabei kam heraus, dass ich Mautpflichtig in Polen bin.

Das ist aber nicht das Problem. Was mir dermaßen in Europa auf den Keks geht, ist die Tatsache, dass man sich nicht auf ein! europaweites System einigen kann. Quasi eine Box, mit der man sowohl in Frankreich die Autobahn, in Florenz das Parkhaus und noch weiteren Klimbim bezahlen kann.
Mit dem gleichen Geld bezahlen geht schonmal, dann kann der Rest doch nicht so schwer sein. Oder soll ich mal anfangen, VWL zu studieren und anschließend ein Europaweites Mautsystem entwickeln?
Damit müsste man einen Haufen Geld machen können. Das sähe in der Praxis so aus, dass jeder bei der Zulassung seines Fahrzeugs eine Box in die Hand gedrückt bekommt,
wo die wesentlichen Daten zum Fahrzeug inklusive Kontoverbindung gespeichert sind. Dadrauf kann jeder Mitgliedsstaat der EU zugreifen und Fahrverbote, Umweltzonen, Maut, Parkhäuser etc. drüber organisieren.
Ist doch eigentlich ganz einfach. Und wenn das Auto geklaut wid, kann man die Box sperren und nix geht mehr. Eigentlich ganz einfach, oder? Für 30 Mio. € kann man mich fragen, ob ich das mache. Innerhalb von 6 Monaten steht das ganze, Versprochen!

In der Praxis sieht es so aus, dass ich von den Polen gegen Vorlage meines Reisepasses, meiner Fahrzeugpapiere und meiner Visa-Card eine „Via-Toll“ Box bekommen habe. Die funktioniert auch, im Gegensatz zum Drucker der Tankstelle, die mir das Ding verkauft hat. Nachdem 3 verschiedene Toner durchprobiert wurden, war klar dass das nix mehr wird. Aber die Box läuft ja über Internet und funktioniert dementsprechend auch.
Hab halt keine Papiere, nur den Quittungsbeleg von der Visa-Abrechnung. Das sollte aber reichen.
Polens Autobahnen sind an sich nicht schlecht, abgesehen von der Tatsache, dass Abschnittsweise wie in der DDR Betonplatten aneinander gelegt wurden. Die Abstände sind allerdings so dämlich gemacht, dass sich bei 80-85km/h
mein Fahrzeug extrem aufschaukelt. Bei 75 km/h geht es. Bei 90 km/h auch. Dazwischen ist doof. Und weil ich im Urlaub bin, wird also auf entsprechenden Abschnitten 75 km/h gefahren.
Zum Leidwesen der übrigen Fernfahrer allerdings. Bei längeren Überholverboten können die ganz schön fuchsig werden, wenn man so auf der Autobahn daherschleicht.
Aber Stau ist ja nur blöd, wenn man hinten ist. Und einem 46 Jahre alten Lkw sei es verziehen, wenn er nicht mit dem neuesten Scania V8 mithalten kann.

Etwas nördlich von Bunzlau (oder Boleslawic oder so) habe ich einen super Stellplatz an einem See gefunden.Seebunzlau

Ringsherum gab es einige andere Wildcamper, aber das scheint normal zu sein. In zwei Tagen hatte ich höchstens Kontakt zu 5 Menschen, alle haben freundlich gegrüßt und das war es. So wünscht man sich den Urlaub.

Das Kajak hat allerdings Einiges an positiven Blicken auf sich gezogen. Gibts für 100€ bei Ebay Kleinanzeigen, kann ich jedem nur raten, so ein Teil mal aufs Dach zu tun und mitzuschleppen. Gibt immer eine Möglichkeit, das zu nutzen.
Danach weiter nach Breslau/Wroclaw. Da kommt meine Oma her und hatte tausende Geschichten aus ihrer Jugend dazu auf Lager.
Wenn das ‚Dolferl nicht so blöd gewesen wäre, würde ich jetzt als Nachkomme eines reichen Landadeligen eine entsprechende Verwaltungstätigkeit haben und müsste nicht wie ein Vagabund im ollen Lkw herumtandeln. Es könnte mir aber auch schlechter gehen, von daher beklage ich mich nicht.
Meine Lebenssituation ist eigentlich extrem gut. Gesichertes Einkommen, Junggeselle, keine Investitionen geplant und dementsprechend unabhängig. Es braucht so wenig.
Der Parkplatz in Breslau ist auch sensationell gut, direkt vor dem Radisson Blu. Da residiert von Berufs wegen meine Schwester und ich kann mich morgen für eine Dusche und Frühstück einschmugglen 😉

Einen Busfahrer aus Deutschland musste ich allerdings etwas zur Ordnung rufen.
Hat jede Stunde seinen dämlichen Bus für 5 Minuten laufen lassen und mir seinen ganzen Rotz direkt in den Koffer geblasen. Beim dritten mal hat’s mir dann gereicht und es wurde für Ruhe gesorgt.
Auf die Frage „Was brauchst du Depp? Batterie, Luft oder was? “ konnte er nur irgendwas unverständliches auf sächsisch stammeln . Ein paar gepfefferte Worte auf Südtiroler Dialekt (den kann ich immer noch) haben ausgereicht, damit der Trottel mit seinem sinnlosen Gewese aufgehört hat. Jetzt sitze ich bei einer weiteren Dose pfandfreiem „Tyskie“ und schreibe fleißig weiter am Reisebericht.

 

Party.San-Breslau

2017 geht’s mit neuem Reisemobil nach Tschernobyl

Im letzten Urlaub habe ich festgestellt, dass der Benz trotz Dachträger wesentlich zu klein ist. Außerdem will man ja etwas mehr Komfort (Bett und Küche) haben. Und bitteschön geländegängig.

Die Recherche nach einem passenden Fahrzeug war enttäuschend. Wohnmobile sind nicht im geringsten Offroad-tauglich, dazu noch wahnsinnig teuer. Pick-Ups wiederum zu klein und auch jenseits von Gut und Böse.

Aber es gibt alte Feuerwehr-Lkw mit Allrad für kleines Geld. Zahnbürstengepflegt für einen ganz schmalen Taler.

Großer Nachteil: Gesamtgewicht 7,49t

Also war wieder Fahrschule angesagt. Gar nicht mal so schlimm, wenn man bedenkt, dass ein paar 17-Jährige Damen ja auch im Theorieunterricht sitzen 😉 Nur teuer, ich habe etwa das 1,5 Fache von meinem PKW-Lappen bezahlt. Ok, da waren 10 Jahre dazwischen. Trotzdem blöd. Immerhin hat das SVA gepennt und mir gleich die Anhänger mit freigestempelt. Es gibt bei Monopoly eine Ereigniskarte mit dem Namen „Behördenirrtum zu deinen Gunsten “ Die hab ich wohl gezogen

Nachdem der Wagen da war, wurde den Winter über etwas umgebaut. Ich will ja keine Brände löschen oder Keller auspumpen, sondern in Urlaub damit fahren. Die Flex wurde zu einem guten Bekannten im Winter, ebenso wie der Paketbote. Das dürften so an die 100 Pakete gewesen sein, die immer mal wieder bei mir ankamen.

Vorne befindet sich ein Bett und allerhand Krempel, was so ein Franz Meersdonk aka Manfred Krug braucht. Heutzutage hauptsächlich jede Menge USB-Buchsen für den ganzen Multimediakrempel.

Erste Probefahrten verliefen nicht gerade erfolgreich, was zur Folge hatte, dass mich der Automobilklub mit Wirkung zum 31.10.2017 rausgeworfen hat. Lkw abschleppen ist nämlich deutlich teurer wie PKW von der Autobahn zu ziehen. Mittlerweile läuft der Zossen aber und es gibt genügend andere Automobilclubs.

 

Aufgrund der Überschrift werden sich einige Menschen an den Kopf fassen und sich fragen, wie man auf die bescheuerte Idee kommt, nach Tschernobyl fahren zu wollen.

In erster Linie interessiert mich der neue Sarkophag. Du wurden um die 5 Mrd. in die Hand genommen, um die Ruine halbwegs für die nächsten 100 Jahre abzusichern bzw. abzutragen. Da weiß ja niemand was da im Inneren wirklich Sache ist. Die Sowjetunion hat da als erste Maßnahme Unmengen an Quarz, Bor und Dolomit draufgeschüttet und danach oben drüber zubetoniert. Für den Anfang schon mal eine Lösung, aber nichts auf Dauer. Hat trotzdem 30 Jahre lang gehalten. Jetzt ist die neue Hülle fertig und ich will mir mal erklären lassen, wie sich die Ingenieure das so vorgestellt haben.

Nebenbei ist es sicherlich interessant, was sich in einer Stadt nach 30 Jahren so tut, wenn sie mehr oder weniger der Natur überlassen wird.

Die Ukraine-Krise will ich mir auch mal von den Leuten vor Ort (Ukraine) erklären lassen. Ist das wirklich nur der böse Russe, oder spielen da noch andere Interessen mit?

2017 geht’s mit neuem Reisemobil nach Tschernobyl

Irgendwo in Spanien-Tarifa

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Nachfolgend ein paar unkommentierte Bilder

Die Ecke zwischen Malaga und Marbella ist schon witzig. Beton an Beton, infolge der Immobilienkrise in Spanien auch oftmals nicht fertig gestellt. Schaut nicht so toll aus, deshalb auch keine Bilder. Wen das interessiert, sollte mal im Reisebüro nach „Malaga All Inclusive“ fragen. Auswahl sollte es reichlich geben.

Ankunft in Tarifa

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Tarifa soll laut einschlägigen Reiseblogs wesentlich besser als über Algeciras sein. Stimmt auch, Algeciras ist ein Moloch. Tarifa aber sehr hübsch. Haben uns in einem Kite-Surf Hostel einquartiert.Viele Surfer und andere durchgeknallte Typen. War ganz nett, zumindest was man so vom Abend noch weiß  😛

Irgendwo in Spanien-Tarifa

Vinon sur Verdon-Irgendwo in Spanien

Kleiner Nachtrag zu der Anreise: Sobald die Grenze zu Frankreich überquert wurde, merkte man sofort dass man da nur schnellstmöglich durch will- Alle paar Meter eine Mautstelle. Wäre ja noch nicht schlimm. Es werden aber bei einigen nur Münzen genommen. Karte soll angeblich auch gehen. Ist aber gelogen, weder deutsche Kredit oder EC-Karte noch italienische EC Karte wird akzeptiert. Nichts funkioniert. Autogas ist in etwa doppelt so teuer wie in D und man muss vorher sagen wie viel man möchte und vor dem Tanken bezahlen. Völlig bescheuert, das kann ich doch nicht vorher wissen.  DSC00041.JPG

Geblitzt wird auch an jeder Ecke und insgesamt ist alles irgendwie nervig. Woran das liegt weiß ich nicht, das Gefühl sagt mir aber „Bloß nicht zu lange bleiben“

 

Abends sind wir dann nach gefühlt mindesten 300 Kreisverkehren bei meiner Schwester angekommen. Die fliegt da irgendwie mit so komischen Flugzeugen aus Holz und Stoff und ohne Motor herum. Absolut nicht meine Sportart

Aber schöne Unterkunft. Für Frankreich hab ich auch genau das richtige Shirt an 😉

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Es war Markttag, von daher wurden noch Badeschlappen gekauft.

dsc00051 Auf dem Weg dorthin kam es zu einer witzigen Verkehrssituation. Eine Dame hatte wohl im Stop-and Go Verkehr das Bremsen vergessen und war dem Vordermann mit gutem Schwung hinten drauf gefahren. Es hat zumindest laut geklatscht. Der Typ vorne fing an mit den Händen rumzufuchteln und schimpfte wohl vor sich hin. Er hielt es aber nicht einmal für nötig auszusteigen und wenigstens zu schauen. Auch gut, wenn das bei meinen zwei von mir verursachten Auffahrunfällen genauso gelaufen wäre, hätte ich einen Haufen Versicherungsprämie gespart. „Andere Länder, andere Tische lautet der Spruch“ –  Das war zumindest die Variante von Kemal aus der Türkei.

Im Laufe des Tages ging es dann weiter nach Spanien- natürlich nicht ohne vorher kräftig Maut gezahlt zu haben.

In Spanien gibt es zwar auch Maut, aber daneben geht auch eine gute Landstraße. Das funktioniert nicht schlecht. Was nicht so funktioniert ist die Verfügbarkeit von LPG bzw. Autogas. Da muss man wirklich wissen, wo es verkauft wird. Einen komischen Adapter haben die auch noch.

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Nebenbei mal Radwechsel am Wohnwagen geübt. Irgend eine arme Sau mit neuem A3 als Firmenwagen… Der Audi hat wohl gehalten, aber der Hänger nicht. Reserverad natürlich ohne Luft. Und das Kabel vom Kompressor zu kurz. Wurde afrikanisch und fliegend irgendwie überbrückt.

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Man beachte: Kein Maurerdekolleté 😉

Hinter Valencia wurde dann ein Nachtplatz gesucht. Irgendwo zwischen Bäumen etwas abseits einer Schotterpiste mitten in der Pampa

Irgendwann morgens ist jemand mit dem Traktor vorbeigefahren, unsere Präsenz hat den Traktoristen aber nicht gestört 🙂

Soweit so gut.

Vinon sur Verdon-Irgendwo in Spanien

Marokko

Nachdem das ganze Jahr mehr oder weniger durchgearbeitet wurde kommt endlich die Urlaubszeit. 5 Wochen am Stück außerhalb der Schulferien.

Zeit für Marokko: 3 Wochen. Dieses Mal ist es mir gelungen einen Reisepartner aufzutreiben. Das ist durchaus praktisch, man kann abwechselnd fahren etc.

Am Freitag ging es nach Augsburg, Samstag dann Richtung Frankreich.

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Stau am Fernpass und Mautstelle Sterzing. Dann noch kurz in Innsbruck zum Hilton, dort war mein Telepass für die italienische Autobahn hinterlegt. Der wird im Freundeskreis nämlich bei Bedarf verliehen. DSC00035.JPG

Ansonsten war der Tag eher ereignislos. Kilometerfressen halt. Gegen 23.30h angekommen

Marokko

Beirut IV

Morgens wurden die Klamotten zusammengerafft und ausgecheckt. Anschließend ging es dann zum Treffen des Mercedes Club Lebanon.

Es waren geschätzt 100 Fahrzeuge da. Vom W124 bis zum W212 alles querbeet.

Außschließlich Benziner, gerne auch V6 oder V8. Erstmal wurde der Reifenhändler glücklich gemacht

Burnout

Danach wurde gegessen und anschließend „gedriftet“

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Weitere Fotos und Videos kommen später, das muss erstmal sortiert werden.

Die Stimmung war sehr ausgelassen, die Polizei hat auch nicht rumgenölt.

Beirut IV

Beirut III

Am nächsten Tag mal etwas länger geschlafen. Mich dann aber doch aufgerafft und erstmal gefrühstückt und nen Espresso getrunken.

Danach noch Bakhlava für den Arbeitskollegen gekauft. 2kg für schlappe 50$

Ich halte mich da dann doch lieber an die klassischen Kekse zu Weihnachten.

Die bestellten Sat-Receiver wurden letztendlich auch ins Hotel gebracht. Da werde ich wohl ein paar Euro fürs Übergepäck bezahlen müssen. Oder ich versuche den Trick aus Düsseldorf. Die haben das hier aber bestimmt anders organisiert.

Nebenbei bin ich dann noch an einem Herrenausstatter vorbeigelaufen.       50$ sollte da ein Anzug kosten. Da sag ich natürlich nicht nein. Aufgrund der Tatsache, dass ich bereits einen grauen und schwarzen Anzug besitze, fiel die Wahl auf „Navy Blue“.  Fehlt jetzt nur noch beige in der Farbpalette. Aber den werde ich sicher auch irgendwo auf der Welt günstig erwerben können.

Aktuell sitze ich in einem Cafe in Hamra in dem die Kaffeemaschine den Dienst quittiert hat. Aber das macht nichts, gibt es halt Orangensaft. Anschließend werde ich wohl noch irgendwo ein Restaurant besuchen und schauen was der Abend so mit sich bringt.

 

Beirut III

Beirut II

Am nächsten Tag bin ich um etwa 6.45h aufgewacht. Viel zu früh, also noch ein bisschen im Bett rumgelümmelt, eine Zigarette auf dem Balkon geraucht, wieder ins Bett und dann gegen 09.30h duschen gegangen und Klamotten angelegt. Nicht overdressed, aber mit einer gewissen „Attitude“.

In meinem Fall sind das Levis 501, gepaart mit einem weißen Hemd mit Karomuster am Kragen und den Ärmeln, sowie Adidas Samba und einer güldenen Casio Uhr. Genug, um nicht als Bettler identifiziert zu werden und unseriös genug um nicht blöd angelabert zu werden.

Blick aus dem Hotel und kleine Schlenderei auf der Promenade

Zum Frühstück gab es dann so eine Art Wrap. Mit Hähnchengedöns drinnen.

Mittags ging es dann weiter zum Yachthafen, auch Zaytuna Bay genannt.

Dabei dann an dem Platz vorbeigekommen, wo 2005 ein Bombenattentat auf den damaligen Präsidenten Rafiq al-Hariri verübt wurde. Das eine Gebäude wird gerade renoviert, der Rest schaut schon wieder ordentlich aus. Allerdings ist am Gerüst ein großer Schriftzug „Stop Solidere“ angebracht. Das ist die „Aktiengesellschaft“ von Hariri die den Wiederaufbau Beiruts als Bauunternehmen durchgeführt hat. Mehr kann man auf Wikipedia nachlesen. Den Hafen haben sie aber gut hinbekommen.

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Besonders einfallsreich fand ich den Schiffsnamen „Thank Dad 4“ 😀

Abends ging es dann noch zur Verwandschaft von meinem libanesischen Arbeitskollegen.

Die Navifunktion von Google Maps kann man allerdings knicken.

Dort gab es dann erst mal eine Wasserpfeife und ich wurde aufs Sofa gesetzt. Später wurde halbes Hähnchen mit Pommes gegessen. Die Kommunikation war allerdings etwas schwierig, da niemand Englisch oder Französisch konnte. Der kleine Sohn durfte mit seinen 3 Jahren Grundschulenglisch ab und zu übersetzen. Der konnte schon erstaunlich viel.

Gegen Mitternacht und nach etlichen Tees und „Nescafes“ bin ich dann wieder zurück ins Hotel gefahren. Dort noch ein bisschen an den Reiseberichten gebastelt und dann ins Bett gegangen.

Beirut II

Beirut

Es sollte irgendwo hin gehen wo es warm ist, der Flug nicht zu lange dauert und nicht zu teuer ist.

Eigentlich wäre Tel-Aviv angedacht gewesen. Allerdings sprachen mein Iran-Visum, die teuren Hotels und die herumlaufenden Messerstecher dagegen. Also mal die Landkarte aufgeschlagen, ein bisschen drum herum geschaut und Beirut gefunden. Ein Arbeitskollege kommt da zufällig auch her. Das reiht sich ja gut in die Liste der besuchten Orte ein, sowohl Kosovo als auch Albanien und die Türkei sind ebenfalls Herkunftsorte von Kollegen.

Also ab nach Beirut. Am Donnerstag morgen etwas früher aus der Nachtschicht raus und ab zum Flughafen

4 Stunden Flug mit „Germania“. In dem Flieger saßen allerdings ausschließlich Libanesen. Und beim Check in dachte die Dame am Schalter, ich hätte mich in die falsche Schlange gestellt (nebenan war Tel-Aviv). Nein, wertes Fräulein, ich stehe hier richtig. Beirut.

Allerdings ist es wohl für einige Menschen sehr schwierig, folgende 2 Regeln beim Fliegen zu beachten: Reisepaß und 1 Gepäckstück a 25kg pro Nase

Da wurden Fondue-Sets und Plüschtiere im Kirmes-Format angeschleppt. Und dann diskutiert. Irgendwann war ich mit meinem Gepäck (Alukiste 90cmx45cmx45cm) dran. Angeblich Sperrgut. Nun denn halt zum Sperrgutschalter, gewogen (24,9kg 😛 ) und wieder zum normalen Schalter zurück um den Scanner auf die Kiste zu kleben. Auf dem Rückweg zum Sperrgutschalter wanderte dann noch einiges aus dem Handgepäck in die Kiste zurück, die wurde nämlich nicht nochmal gewogen 😀 Muss man sich fürs nächste mal merken. Und wegen 5kg mehr ist noch kein Flieger abgeschmiert.

 

Ankunft in Beirut auch in Ordnung. Visum wurde problemlos erteilt, allerdings durfte der werte Herr von der Immigration bis auf Seite 18 durchblättern um seinen Stempel zu setzen. 14 Seiten sind also noch frei bis 2018. Ich hoffe mal, den Reisepass bekomme ich bis dahin voll.

Mietwagen habe ich auch bekommen. Allerdings hat der Schnuffel vom Schalter den Reisepass und meinen Führerschein auf dem Scanner liegenlassen und ich habe es erst auf dem Weg zum Parkhaus gemerkt. Also wieder zurück und die Papiere wieder geholt. „Sorry, this would be much trouble for you“ Ja klar, danke schön.

Der Mietwagen war ein Chevrolet 😀 Allerdings kein toller Ami-Schlitten, sondern eine umgelabelte koreanische Gurke mit Chevrolet Emblem. Modellname „Spark“ Was die im Marketing gesoffen haben müssen, das Teil als „Funken“ zu bezeichnen… Ich würde mich noch nicht mal zu nem „Fünkchen“ herreißen lassen. Könnte man glatt „Fehlzündung“ nennen.

Natürlich gnadenlos untermotorisiert und als Extra obendrauf noch mit Gummibandautomatik ausgestattet. Dazu noch ringsherum verdötscht und nach nichtmal 20.000km schon am klappern wie mein seliger alter Renault R5 Bj 1988

Allerdings ging die Umgewöhnung auf „südländischem Fahrstil“ mal wieder erstaunlich schnell. Nichtmal ein Kilometer, und ich hab mich gefühlt wie ein Fisch im Wasser. Und der Libanese hat im Gegensatz zum Perser echtes Fahrgefühl. Keine besonders dummen Aktionen, dafür aber ein schöner Verkehrsfluss. Etwas agressiver als in Süditalien, aber passt. Hier hat auch keiner Lust auf ne Dulle im Blech, von daher gilt das Motto „Dreistigkeit gewinnt“.

Das Hotel wurde nach ewiger Gurkerei und Stau dann auch erreicht. Da nützt das tollste Navi nix, wenn man die falschen GPS Koordinaten eingibt. Ein netter Typ in nem flammneuen BMW 435I hat mir dann den rechten Weg gezeigt. Natürlich nicht ohne „Ah, Allemann, Germany very good!!“

Das ging wohl mal wieder auf die Kreditkarte vom österreichischem Altkanzler 😛

 

Hotel passt auch. Direkt gegenüber von der Amerikanischen Universität (angeblich drittälteste Universität der Welt), besser bekannt als AUB.

Die Gegend drumherum ist auch sehr gut, außerdem sind Starbucks, Mc D und Burger King ebenfalls in Fußnähe. Eine lokale Sim-Karte wurde auch erworben, allerdings für satte 40$ (Ohne Dollar geht hier nix). Ist wohl dem Monopol geschuldet, es gibt nur einen Anbieter. Aber das soll egal sein, denn das Geld ist gut investiert.  Und Dollar hab ich von der Iran Reise noch genug übrig, die gammeln eh nur unnütz in der Geldbörse vor sich hin.

Nach Nahrungsaufnahme im „Roadstop“ direkt ins Bett.  Gab Hamburger und Pommes, gar nicht mal so schlecht.

 

Beirut